Ich bin kein schlechter Mensch. Das ist Selbstschutz. Irgendwie.

Gibt es eine nette Version Schluss zu machen? Gibt es eine schmerzfreie Version jemanden zu sagen, dass man ihn nicht mehr in seinem Leben haben will? Ist es möglich einem Menschen zu sagen, dass er einem nicht gut tut, ohne ihn gleichzeitig zu verletzen?
Nein.
Wenn die Wege zweier Menschen sich trennen, wird mindestens einer dieser zwei Menschen verletzt, weil es nicht seine Entscheidung war.

Weil ich einen Bekannten aber nicht mehr in meinem Leben haben will, aus welchem Grund auch immer, bin ich noch lange kein schlechter Mensch.
Es ist für mich sehr schwer mir zu sagen, dass ich bei soetwas nicht automatisch schlechter Mensch bin, dass es nun mal so ist, dass Menschen verletzt werden und ich nichts dagegen tun kann, außer den Schaden zu minimieren.
Ich habe keine meiner bisherigen Beziehungen beendet, die eine, weil ich es nicht wollte und die andere, weil ich es nicht konnte. Ich konnte diesem Menschen nicht in die Augen schauen und ihm sagen, dass Schluss ist. Ich habe mich lieber distanziert und dann wurde ich ein zweites mal sitzen gelassen. Das war weniger schmerzhaft für mich. Ich weiß, dass das feige ist, aber ich konnte es einfach nicht. Ich kann das auch heute noch nicht.
Wenn ich jetzt einem Menschen "Adiö" sagen will, dann will ich das auch nicht persönlich machen. Ich werde dann lieber zum "Arschloch" und kläre das per Whatsapp oder SMS. Selbst diesen Menschen anzurufen ertrage ich nicht, denn ich will nicht seine Stimme hören, wenn ich den Schlussstrich gezogen habe.
Ich will nur für mich sein und das alles über eine Maschine klären, die ich jederzeit einfach weglegen kann und nicht mehr beachten muss.
Aber macht es mich zu einem schlechten Menschen, wenn ich so bin?

Ich bin nicht so stark und selbstbewusst, um einem Menschen seine Stärke zu nehmen. Ich bin kein Mensch, der gern Entscheidungen trifft.

Ich bin ein Mensch, der gern andere entscheiden lässt und das Ganze gern anonym klärt. Ich mache es gern allen recht, aber vergesse dabei, dass ich ja auch noch da bin und dann meistens unglücklich dadurch werde. Ich bin gern passiv.

Zu Neujahr habe ich mir vorgenommen alle Menschen, die mir nicht gut tun, aus meinem Leben zu streichen. Ich war zu dieser Zeit sicher, dass ich das kann, aber ich habe jetzt erst gemerkt, dass, um Menschen gehen zu lassen, ich sie wegschicken muss, weil nur die wenigsten von allein gehen.
Ich habe den großen fetten Haken an meinem Vorsatz gefunden und ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen kann.

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